NO THING
Vertraute alltägliche Gegenstände werden in eine Art Schwebezustand versetzt, in ihrer jeweiligen Erscheinungsform und Fixierung befragt, quasi in Bewegung versetzt.
Im Sinne von I. Christensen:
«Ob nicht das Ding bei sich selbst weiss, dass es anders heisst?».
Und bei Benjamin heisst es: «Um die Dinge wahrzunehmen, muss man ihren Blick erkennen. Die Dinge schauen uns an, aber wir schauen nicht zurück».
Ich zeichne mit schwarzer Ölkreide schnell und möglichst unmittelbar (ohne zu «wissen, wie es geht») Gegenstände auf ein Blatt.
Diese Zeichnungen lege ich auf den Scanner und bedecke sie mit Seidenpapier, das schon als Schutz für wertvolle Gegenstände verwendet wurde und deshalb verknittert ist. Beides scanne ich zusammen ein.
Die in den Hintergund getretene, durch das Seidenpapier verblasste Zeichnung hole ich durch einen einfachen Vorgang auf dem Computer in den Vordergrund, wobei das Schwarz das Seidenpapier durchdringt, welches jetzt zum Hintergrund der Zeichnung wird.
Mich interessiert, das Vertraute unvertraut wahrzunehmen, indem ich mit ihm in Resonanz trete und Zuschreibungen in den Hintergrund treten lasse.
Stephanie Tangerding